Samstag, 16. August 2014

Orientierungswoche im Karl Kübel Institute for Development Education (KKID) - Ein Fazit

Jetzt sind wir endlich an unserem Zielort angekommen. Am 14. August kamen Florian und ich nach einer Einführungswoche im KKID (Karl Kübel Institute for Development Education) bei VOSARD an, wo wir die meiste Zeit unseres Freiwilligendienstes verbringen werden. Wir konnten es wirklich kaum erwarten, endlich am "endgültigen" Zielort zu sein, um uns richtig einrichten zu können. Hat die Einführungswoche uns also nur Zeit für die eigentliche Arbeit bei VOSARD geraubt oder war sie doch sinnvoll? Unserer Meinung nach trifft ganz eindeutig Letzteres zu! Die Zeit im KKID hat uns den Einstieg in den Freiwilligendienst sehr erleichtert, uns viele Eindrücke von der indischen Kultur gewinnen lassen und gleichzeitig in sinnvoller Weise auf die Arbeit bei VOSARD vorbereitet.

Die Umstellung von der deutschen auf die indische Kultur stellt für uns eine große Veränderung dar. Das Essen, die Bedeutung von Religion, der Straßenverkehr, die Sprache ..., alles ist anders. Da bietet sich die Woche im KKID als sinnvoller "Übergang" an. Das Institut selbst ist - ca. eine Stunde von Coimbatore entfernt - relativ abgelegen. Dadurch bekommen wir das indische Stadtleben nicht direkt zu spüren. Am zweiten und dritten Tag des Seminars werden wir jedoch nicht mehr geschont: Eine Shoppingtour in Coimbatore und ein Besuch von verschienenen Tempeln stehen an. So werden wir langsam an die andere Lebensweise herangeführt, ohne jedoch direkt im Projekt uns selbst überlassen zu sein.

Unser Essen ist typisch für die Region. Das verhilft uns dazu, uns vor allem an die Schärfe der indischen Küche zu gewöhnen (das soll nicht heißen, dass wir jetzt keine Probleme mehr damit haben). An einem Morgen bereiten wir ein deutsches Frühstück zu, welches wir zusammen mit dem Personal vom KKID essen. Für mich erstaunlich gut lassen sich hier auch Pfannkuchen, Müsli und Omelette zubereiten. Da kommt uns doch direkt die Idee, auch einmal für das Personal von VOSARD ein deutsches Essen zu machen.

Jetzt zu einem ganz anderen Aspekt, der Vorbereitung auf die Arbeit bei VOSARD: Dadurch, dass wir im KKID drei Tage zusammen mit unserem Mentor von VOSARD verbringen, kann er uns einen guten ersten Überblick über die NGO und die Gegebenheiten in Kumily verschaffen: Wir zeichnen zuerst eine Karte von dem Ort mit allen für den Alltag wichtigen Punkten wie Supermärkten oder Geldautomaten. Dann wird es konkreter und wir besprechen die einzelnen Projekte von VOSARD. Diese vergleichen wir mit unseren Interessen und entwickeln erste Ideen, wie wir uns in die Projekte einbringen können. Dazu ein Beispiel: Wir erzählen unserem Mentor, dass wir gerne Filme drehen und zusammenschneiden. Da auf der Homepage von der Organisation noch keine Videos zu den einzelnen Projekten vorhanden sind, kommt die Idee auf, kurze Infofilme über einige der Projekte zu erstellen.
Aber auch abgesehen von den Infos können wir unseren Mentor über die drei Tage schon gut kennen lernen. So ist bei VOSARD nicht jeder Mitarbeiter neu für uns.

Angekommen in Kumily können wir feststellen, dass es sehr hilfreich ist, schon zuvor einen Überblick über die Organisation und die Umgebung im Ort zu haben. Wenn wir jetzt z. B. etwas im Supermarkt kaufen möchten, kennen wir schon den Weg dorthin und müssen nicht erst nachfragen. Auch das Einarbeiten in die Projektaktivitäten von VOSARD fällt uns leichter. Wir haben jetzt schon eine grobe Vorstellung von den Projekten und können uns mit einigen detaillierter auseinandersetzen.

Für alle, die sich einen genaueren Eindruck von dem Seminar im KKID machen möchten, ist hier ein Video über die erste Woche in Indien, die alle 16 Freiwillige dort verbracht haben:



Orientierungswoche KKID from Flo Matthews Ryan on Vimeo.


Manuel

4 Kommentare:

  1. Ich finde es schön, dass es einige neue Ideen für das KKID-Programm gibt, wie z.B. das deutsche Frühstück. Und vielen Dank auch für das Video, das mich schnell ein Jahr zurück versetzt, und mich aber auch für euch echt glücklich macht!
    Weiterhin viel Spaß!
    Simon

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    1. Vielen Dank! Schön, dass wir die Erinnerungen wieder in dir wecken konnten :)

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  2. Super spannend das alles, ich lese gerne eure Beiträge und freue mich dass es euch gefällt! Wir waren Donnerstag in einem indischen Restaurant und mit der Rechnung gab es eine Schale wohlriechender Gewürze. Wisst ihr, wofür die gedacht waren? Zum Hände einreiben?

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    1. Also bei einem Restaurant bei uns gibt es am Ausgang so eine Schale mit Körnern. Die sind glaube ich, um den Mund zu erfrischen. Aber zum Hände einreiben gehen die bestimmt auch.

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